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Über Statistik und Immersionsstudien:
Basis unserer Studienprojekte ist eine so genannte evidenzbasierte Medizin. Das heißt, dass nach
standardisierten Verfahren eine Aussage oder Hypothese wissenschaftlich überprüft wird. Dazu gibt es
einiges zu beachten. Im Folgenden nun ein paar Anmerkungen über EBM (evidence based medicine). In
der klinischen Medizin ist EBM nicht mehr wegzudenken. In unzähligen Studien werden Medikamente an
tausenden von Patienten und Probanden überprüft. Es gibt verschiedene Studiendesigns.
Prospektiv/retrospektiv: Wenn man im Nachhinein Zusammenhänge in der Medizin analysiert und daraus
Rückschlüsse zieht, nennt man das retrospektiv.Zum Beispiel: Wie viele der verunfallten Taucher im
Jahre 2005 haben vor dem Tauchgang geraucht? Diese retrospektiven Untersuchungen sind im wahrsten
Sinne des Wortes veraltet und eher unüblich. Je nach Variable muss man kausale Zusammenhänge
vermuten und die Gefahr einer Fehlinterpretation ist gegeben.
Beispiel: Wie viele der verstorbenen Taucher hatten während des Tauchgangs einen Neoprenanzug an?
Über 90 Prozent. Daraus könnte man also folgern, dass Neoprenanzüge das DCS Risiko drastisch erhöhen.
Blödsinn aber typische Fehlinterpretation. Wenn die Variable so ist, dass es nur fixe Möglichkeiten gibt,
dann können im Einzelfall aber durchaus sinnvolle Zusammenhängen beschrieben werden.
Beispiel: Wie viele der verunfallten Taucher waren männlich? Das Ergebnis ist unabhängig von Retro-
oder prospektiv repräsentativ.
Wenn man eine Studie plant und eine Hypothese überprüfen will nennt man das prospektiv. Beispiel: Wie
viele Taucher werden in den nächsten 100 Tauchgängen eine DCS erleiden?
Um die Einbildung und Suggestion zu vermeiden sind viele Studien placebokontrolliert. D.h. dass der
Proband nicht weiß, ob er in der Verumgruppe oder Placebogruppe ist.
Beispiel. Der Einfluss von Nitroglycerin auf die Blasengenese soll untersucht werden. Gruppe A bekommt
vor dem Tauchen 2 Hübe Nitroglycerin unter die Zunge, Gruppe B bekommt einen Wasserspray, der
sicher nix bringt. Wenn auch der Untersucher verblinded wird (d.h. auch er weiß nicht ob der Taucher
jetzt placebo oder verum bekommt) nennt man das eine Doppelblindstudie. Doppelblindstudien sind oft
nur schwer möglich, da man dem Patienten ja ein Medikament nicht vorenthalten kann.
Beispiel: Man testet ein neues Medikament als Alternative zu Sauerstoff. Gruppe A erhält das neue
Medikament, Gruppe B erhält Placebo. Bei einem Tauchunfall würde man also die Placebogruppe mit
Luft behandeln, was ethisch nicht geht. Also vergleicht man neue Methoden oder Substanzen mit der
derzeit gängigen Methode. Beispielsweise Gruppe A Sauerstoff und Gruppe B Sauerstoff plus neues
Medikament NO Synthetasereleaser. Diese Studien sind die repräsentativsten.
Variablen:
Wichtig ist immer, welche Hypothese überprüft werden soll. Beispiel: Oft werden viele Faktoren oder
Messwerte gemessen, aus denen dann gewagt Rückschlüsse gezogen werden.
Beispiel. 4 der 10 verunfalltenTaucher haben nach dem Auftauchen erhöhte RR (Blutdruck) Werte.
Daraus könnte man schließen, dass durch DCS der Blutdruck steigt. Diese Aussage kann aber auch falsch
sein, da ja viele andere Faktoren wie Anstrengung nach dem Tauchen, Dehydratation etc. eine
Blutdruckerhöhung bewirken kann. Also ist das Messen von isolierten Messgrößen oft problematisch. In
der klinischen Medizin sind in den letzten Jahren vermehrt Fragebögen ausgewertet worden. Das heißt
man untersuchte nicht nur die Blutdrucksenkung eines Medikamentes sondern auch die Lebensqualität
und die Überlebensrate. Haben die Patienten durch die Blutdrucksenkung auch wirklich besser und sogar
länger gelebt, oder ist der Effekt des Medikamentes nur Kosmetik?
Beispiel: Haben Taucher, die im Doppler vermehrt Blasen anzeigen wirklich häufiger DCS
Erscheinungen? Dass die Zahl der Blasen durch deepstops signifikant erniedrigt wird, konnte man
nachweisen, aber ist durch Einführung der DeepStopps auch die Anzahl der Tauchunfälle gesunken?
Wie du siehst, kann man also mit Statistik so ziemlich alles beweisen. Denke an den alten Spruch "Glaube
keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!"
Signifikanz:
In den Studien werden immer so genannte Signifikanzen angegeben. Das heißt, alleinig Unterschiede zwischen zwei Gruppen reichen nicht aus, der Unterschied muss statistisch signifikant sein. Nach komplizierten mathematischen Berechnungen wird eine Signifikanz ausgerechnet. Ist einmal ein Unterscheid als tatsächlich statistisch signifikant berechnet worden, heißt das noch nicht, dass er auch relevant ist. Beispiel: Der systolische Blutdruck ändert sich in Gruppe A durchschnittlich um 3mmHg, in Gruppe B um 2mmHG, d.h. statt 141mmHg werden signifikante 144mmHg gemessen. Statistisch ist es signifikant aber in der klinischen Alltag absolut nicht relevant. Scharlatane können aber behaupten ohne zu lügen, dass durch Tauchen der Blutdruck erhöht wird. Stimmt, aber es ist nicht klinisch relevant. Auch die Unterteilung in signifikant und hoch signifikant ist kontrovers. Signifikant heißt - schwanger oder nicht schwanger. Es gibt kein bisschen schwanger, somit auch kein wenig oder hoch signifikant. Je mehr Fallzahlen man hat, desto exakter können kleinere Unterschiede gemessen werden. Wenn zum Beispiel von 10 Tauchern 6 Taucher einen höheren und 4 Taucher einen niedrigeren Blutdruck aufweisen, kann man durch die Streuung keine Aussage machen. Würde man aber 1000 Taucher untersuchen, könnte man das Ergebnis statistisch wesentlich exakter angeben. Wenn also DAN tausende von Tauchgängen auswertet, kommen sehr repräsentative Ergebnisse heraus. Bevor man Untersuchungen an großen Kollektiven (Gruppen) macht, muss erst einmal eine Pilotstudie in kleinerem Rahmen gemacht werden. Wenn ich an 20 Tauchern bei unterschiedlichen Tauchprofilen deutliche Unterschiede in der Blutgerinnung messe, kann ich daraus eine Hypothese ableiten, die es gilt, in einer großen Studie zu beweisen. Beispiel. Wir haben gemessen, dass bei grenzwertigen Tauchgängen mit großer Blasenbelastung im venösen System ein gewisser Blutwert sehr hoch ansteigt. Daher machen wir eine multizentrische Studie, d.h. in mehreren Zentren weltweit werden bei Tauchunfällen diese Werte gemessen und man schaut, ob sie korrelieren. Wie ihr seht, sind Pilotstudien sehr interessant und groß angelegte Studien irrsinnig aufwendig und langwierig, dafür aber sehr repräsentativ. Bezüglich Tauchmedizin haben wir seit Jahren aus der Not eine Tugend gemacht: Nachdem wir keine Druckkammer im Innsbrucker Uniklinikum bekamen, haben wir Studien direkt im Wasser beim Tauchen gemacht. Das war der Beginn unserer Immersionsprojekte. Man kann aus Beobachtungen in der Druckkammer bekannterweise nicht auf das Tauchen direkt schließen, da ein ganz spezieller Faktor, nämlich die Immersion (das Eingetauchtsein) in der Druckkammer nicht auftritt. Gerade aber die Immersion hat ganz gravierende Konsequenzen in unserem Körper. Ob geöffnete Lungenshunts, verminderte Vitalkapazität oder vermehrte Rechtsherzbelastung, all das sind Immersionseffekte, die in der Druckkammer nicht vorkommen. Es dürften also die Immersionsstudien dtl. genauer die Realität beschreiben, da die Variable Immersion gleich ist.

Source: http://diving-concepts.at/diving_concepts/Projekte_files/Statistik%20und%20Immersionsstudien.pdf

Microsoft word - purimstorywithtbiverses2009.doc

Haman…(Boo, Hiss!!) THE PURIM STORY – A SUMMARY (Adapted from the "One Hour Purim Primer," by Rabbi Shimon Apisdorf. TBI’s Family Megillah Reading Verses are Shown in Parentheses.) CHAPTER 1 -- KING ACHASHVEROSH THROWS A PARTY ( vs. 1-5) A lavish six-month celebration marks the third year in the reign of Achashverosh, king of Persia. Queen Vashti refuses the king's reque

Ovid: schmidt: int j dermat.

International Journal of Dermatology© 1999 Blackwell Science Ltd. Tretinoin-iontophoresis in atrophic acne scars[Pharmacology and Therapeutics]Schmidt, Jolanta B. MD; Donath, Peter MD; Hannes, Johanna MD; Perl, Sylvia MD; Neumayer, Renate MD;Reiner, Angelika MDFrom the Department of Dermatology, Division of Special and Environmental Dermatology and Institute ofClinical Pathology, Universit

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