Neuro-enhancement: doping fürs gehirn zur optimierung der arbeitsleistung
Neuro-Enhancement: Doping fürs Gehirn zur Optimierung der Arbeitsleistung
Vortrag : 14. Mai 2012, Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung/Universität Hamburg Angelika Nette/Referentin/Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)
„Der Drang, mit Medikamenten, sein Hirn zu stärken, ist möglicherweise noch stärker als der, seiner Schönheit oder der Potenz künstlich nachzuhelfen“. Sahakian, Barbara, Neuropsychologin Cambridge University, zitiert in: Konzentration, bitte“, Fluter Nr. 37
Neuro-Enhancement- was versteht man darunter?
Enhancement : Gegensatz zur Therapie, d.h. keine Behandlung von Erkankungen, mit dem Ziel die Gesundheit wieder zu erlangen. Es handelt sich dabei um Verfahren, um menschliche Fähigkeiten, über ein „normales“ Maß hinaus zu steigern, und/oder bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (z.B.„Schüchternheit“,Selbstwertprobleme) positiv zu beeinflussen, bzw. zu minimieren.
Neuro-Enhancement- was versteht man darunter?
Unter dem Begriff „Neuro-Enhancement“ versteht man Maßnahmen zur gezielten Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten oder psychischen Befindlichkeiten bei gesunden Menschen.
„Psychopharmakologisches Enhancement ist die
nicht medizinisch indizierte Verabreichung/Verordnung von Arzneimitteln, die ursprünglich für PatientInnen mit z.B. Demenzerkrankungen, Depressionen, Aufmerksamkeitsstörungen und entwickelt wurden“.( Peschke, M. , Fachtagung „Wirkstoffklasse Pharmakologische Wirkung Psychostimmulanzien
Methylphenidat Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, Leistungs- und Entscheidungsbereitschaft, psychophysischer Aktivität sowie Unterdrückung von Müdigkeit und körperlicher Abgeschlagenheit
Modafinil Verbessert die Wachheit und Vigilanz(Daueraufmerksamkeit) während des Tages
Antidementiva
Verbesserung kognitiver Fähigkeiten durch Anregung des
Donepezil, Rivastigmin, Galantamin Verzögert das Fortschreiten der Verschlechterung der geistigen und Alltagskompetenzen
Verbesserung von Lernen, Erinnern und der Fähigkeit zur Alltagsaktivität
Dihydroergotoxin Einfluss auf Lern-und Gedächtnisleistung durch Beschleunigung geistiger und psychomotorischer Vorgänge“ (Quelle: Peschke, M. , Fachtagung Neuro-
Wirkstoffklasse Pharmakologische Wirkung Antidepressiva (Selektive-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)
FluoxetinCitalopram u.a. Wirkt stimmungsaufhellend und steigert den Antrieb bzw.die Handlungsbereitschaft
Beta-Rezeptorenblocker
z.B. Metoprolol Hemmung der aktivierenden Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin und damit Dämpfung von Stresseffekten auf Herz und Kreislauf
(Quelle: Peschke, M. , Fachtagung Neuro-Enhancement, Hamburg
Wie viele Menschen betreiben Neuro-Enhancement?
„Insgesamt liegen vier größere Studien
vor, in denen untersucht wurde, wie häufig Hirndoping in verschiedenen Bevölkerungsgruppen betreiben und welche Einstellungen zum Hirndoping vorherrschen.
Wie viele Menschen betreiben Neuro-Enhancement?
Es sind einmal die DAK-Studie zu Hirndoping
eine US- amerikanische Studie aus dem Jahr
2006 über den Konsum der Studierenden ,
und eine noch nicht abgeschlossene Studie
der Universität Mainz zur Häufigkeit des
Wieviele Menschen betreiben Neuro-Enhancement?
Allen eben genannten Studien weisen ein großes Problem auf: o
sie sind repräsentativ für die untersuchten Bevölkerungsgruppen,
sie präsentieren immer nur einen kleinen Ausschnitte, einer bestimmten Gruppe von Befragten.
Wieviele Menschen betreiben Neuro-Enhancement?
Den höchsten Anteil von KonsumentInnen des Wirkstoffs Methylphenidat (Ritalin), Modafinil und Beta Blocker ohne medizinische Notwendigkeit, sind in der Untersuchung der Wissenschaftszeitung nature. Die DAK Studie ( 2009) und die Mainzer Studie gehen von 1 bis 2 Prozent KonsumentInnen aus.
Wieviele Menschen betreiben Neuro-Enhancement?
Wissen ist Macht! „Diejenigen Menschen, die am stärksten geistig beansprucht sind und am besten über Methoden der Leistungssteigerung informiert sind, sind auch die am häufigsten ihr Gehirn dopen.
Wieviele Menschen betreiben Neuro-Enhancement? Dies sind an erster Stelle Wissenschaftler, gefolgt von Studierenden.“( Lieb, Klaus, 2010) o
allerdings, so zeigen die Studien, nicht regelmäßig, und über einen bestimmten Zeitraum konsumiert, sondern gezielt und situationsgebunden „eingesetzt.“
Wieviele Menschen betreiben Neuro-Enhancement?
des Neuro-Enhancements den oftmals prognostizierten Zukunftstrend einer „gedopten“ Gesellschaft“ Lügen strafen, ist das Phänomen des Neuro-Enhancements ein gesellschaftlich relevantes Thema.
Neuro-Enhancement- ein „neues“ Phänomen?
Die eigene Leistungsfähigkeit zu optimieren, die eigene Wahrnehmung zu beeinflussen, sich besser gegen Stress und Kränkungen am Arbeitsplatz „wappnen“ zu können, sind keine außergewöhnlichen Anliegen, und auch nicht neu.
Neuro-Enhancement- ein „neues“ Phänomen? Neu sind hingegen die Substanzen und Zielsetzungen. Neben illegalen Drogen wie z.B. Kokain, Amphetamine usw. werden zugelassene und verschreibungspflichtige Arzneimittel gezielt eingesetzt. für eine differenzierte Sichtweise auf das Phänomen ist deshalb die Auseinandersetzung mit den Konsummotiven notwendig. (vergl. Katrin Krämer, Doping am Arbeitsplatz, SuchtMagazin 2/2010
Persönlich vertretbare Gründe für einen Konsum: 28% der befragten Frauen und gut 25% der
befragten Männer gaben an, dass es für sie
persönlich vertretbar sei, ohne medizinischeIndikation Medikamente zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit zu nehmen.
18,6 % der befragten Frauen und 13,7% der befragten Männer gaben an, zur Verbesserung der psychischen Befindlichkeit, Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit einzunehmen, um Stress am Arbeitsplatz besser ertragen zu können.
Konsummotive (Psychische Befindlichkeit) bei Lampenfieber und Nervosität (17% Frauen
im Privatleben in besserer Stimmung zu sein, würden 16,3 % Frauen und 9,2% Männer, mit Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2009
Ein bereits waches Gehirn lässt von daher kaum eine Steigerung an Wachheit zu. Das gesunde, ausgeschlafene Gehirn
besitzt bereits das Optimum an Leistungsfähigkeit.
Zur Optimierung der Gehirnfunktionen: Besser als optimal geht nicht! Das universelle Prinzip verschiedener Hirnfunktionen und Neurotransmittersysteme wird als inverse U- Funktion beschrieben. Nach diesem Prinzip ist eine Verbesserung nur möglich, solange noch nicht der optimale Grad an Wachheit erreicht oder überschritten wurde.
Wie sieht es mit dem Abhängigkeitspotenzial von Neuro-Enhancern aus?
„Psychostimulanzien kommt bei der Betrachtung
ihres Suchtpotenzials angesichts ihrer meist unmittelbar erlebten Wirkung (gesteigerte Wachheit und Aufmerksamkeit, bessere Gedächtnisleistungen, größere kognitive Belastbarkeit) und ihrer pharmakologischen Wirkmechanismen sicher die größte Bedeutung zu.“( Fatke, B.¸Förstl, H, 2010 SuchtMagazin)
Wie sieht es mit dem Abhängigkeitspotenzial von Neuro-Enhancern aus?
Methylphenidat, wird durch den Wirkstoff
Entstehung einer „Substanzabhängigkeit eine
entscheidende Rolle spielt.“(Fatke, B.¸Förstl,
Daher muss davon ausgegangen werden,
dass „für diese Substanz (Modafinil) dieselbe
Effekts gilt“( Fatke, B.¸Förstl, H, SuchtMagazin
Wie sieht es mit dem Abhängigkeitspotenzial von Neuro-Enhancern aus?
Problematisch sind nicht nur mögliche
können, sondern zusätzlich das Problem des
Vielfach, so zeigt es eine Studie aus USA,
Psychostimulanzien ohne Indikation
einnehmen, eher auch Alkohol, Zigaretten,
Wie sieht es mit dem Abhängigkeitspotenzial von Neuro-Enhancern aus?
Wenngleich nach bisheriger Datenlage,
Wie sieht es mit dem Abhängigkeitspotenzial von Neuro-Enhancern aus?
„Denn die größere Gefährdung als durch das
Suchtpotenzial der Neuro-Enhancer geht vermutlich von einem steigernden Druck in unserer Gesellschaft im Allgemeinen und unserem Arbeitsumfeld im Besonderen aus, die eigene kognitive Leistung durch Medikamente zu verbessern.“ (Fatke, B.¸Förstl, H, SuchtMagain 2010)
Handelt es sich bei der Anwendung von
dahinter nicht auch wichtige gesellschaftliche
Wie kann ich in einer stark auf leistungs-
bezogenen Gesellschaft „mithalten“? Was
kennzeichnet ein erfolgreiches Berufs-Leben?
Wie definieren wir Glück und Wohlstand?
befürchten, dass eine Optimierung am Menschen, zu einer erhöhten Anpassung und Uniformität an gesellschaftliche oder ökonomische Zwänge führen würde.
Wäre es nicht notwendiger, sich kritisch
mit den gesellschaftlichen Normen und Werten auseinanderzusetzen, die den Konsum hochpotenter Arzneimittel fördern.
Vielfach ist die Praxis des neuronalen
Enhancements nicht nur individuell erwünscht, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert, z.B. zur Verbesserung der beruflichen „Performance.“
Denn die Verfügbarkeit von Arzneimitteln, die
Befindlichkeit und kognitiven Fähigkeiten
Belastbarkeit steigern, in dem sie gewisse
kognitive und emotionale Funktionen über ein
Begehrlichkeiten.“
(Katrin Krämer, Doping am Arbeitsplatz,
differenzierten, und offensiv geführten
Jokeit, Hennric „Länger Wach: Die Dynamik der
Neurokapitalismus“, Fachvortrag anlässlich der Fachtagung
Fatke; Bastian/ Förstl, Hans: Pharmakologie und Suchtpotential
von Neuro-Enhancement, SuchtMagazin 2/2010
Klaus Lieb: Hirndoping Warum wir nicht alles schlucken sollten,
Katrin Krämer: Doping am Arbeitsplatz, SuchtMagazin, 2/2010
Michael Peschke, Neuro-Enhancement Fit für den Beruf –Wer setzt
die Maßstäbe ?, Fachtagung der HLS, Juni 2010
3rd U.S. Army Medical Command Bauer’s Raiders (ODS)prepared for National Academy of Science – Institute of MedicineThe anticipated endemic diseases and other health problems based on medical intelligence reports- AFMIC- that could have been dispersed by various pests led those of us who were members of the 12th Preventive Medicine Command; the theater command and professional staff for occu
8130 "Oil-Cake & Oth Solid Residues(From Nuts,Fruit,Cereals)"Seed cake, with more than 1.5% oil"8130 "Oil-Cake & Oth Solid Residues(From Nuts,Fruit,Cereals)"Seed cake, with not more than 1.5% oil"25150 Chemical Wood Pulp/Soda/Sulfate/Bleached/Semibleached25150 Chemical Wood Pulp/Soda/Sulfate/Bleached/Semibleached"Other regulated substances, liquid, n.o.s.&