BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH Jahrgang 2006 Ausgegeben am 19. Juli 2006 266. Verordnung: Veterinär-Arzneispezialitäten-Anwendungsverordnung 2006 266. Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über die Anwendung von Veterinär-Arzneispezialitäten unter Einbindung des Tierhalters (Veterinär- Arzneispezialitäten-Anwendungsverordnung 2006)
Auf Grund des § 7 Abs. 1 des Tierarzneimittelkontrollgesetzes (TAKG), BGBl. I Nr. 28/2002, zu-
letzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 153/2005, wird verordnet:
Grundsatz der Arzneimittelanwendung § 1. Die Einbindung des Tierhalters bei Anwendung von Tierarzneimitteln (Veterinär-
Arzneispezialitäten) darf durch den Tierarzt nur nach den Prinzipien der §§ 20 und 21 des Tierärztegeset-zes, BGBl. Nr. 16/1975, zuletzt geändert durch Bundesgesetz BGBl. I Nr. 95/2002, im unbedingt not-wendigen Ausmaß und entsprechend den Vorgaben dieser Verordnung erfolgen.
Freigabe von Veterinär-Arzneispezialitäten zur Abgabe an Tierhalter § 2. (1) Veterinär-Arzneispezialitäten, die nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen geeignet
sind, an Tierhalter abgegeben zu werden, können von der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen gemäß den Vorgaben der Wirkstoffliste im Anhang unter Berücksichtigung folgender Punkte hierfür freigegeben werden:
1. Sie enthalten nur pharmakologisch wirksame Stoffe, die im Anhang dieser Verordnung genannt
2. sie müssen in Österreich zugelassen sein und
3. es dürfen gegen die Freigabe keine tierseuchenrechtlichen oder fachlichen Bedenken bestehen
4. die Abgabe an den Tierhalter ist nach Gemeinschaftsrecht nicht verboten und
5. die Anwendung darf gemäß Gebrauchsinformation nicht ausschließlich dem Tierarzt vorbehalten
(2) Die Freigabe der Veterinär-Arzneispezialitäten erfolgt durch Kundmachung in den Amtlichen
Veterinärnachrichten (AVN) und ist mit Ablauf des Tages der Veröffentlichung der Kundmachung in den AVN wirksam.
(3) Ausgenommen vom Erfordernis der Freigabe sind homöopathische Arzneispezialitäten. (4) Die Freigabe ist zu widerrufen, wenn einer der Punkte gemäß Abs. 1 nicht mehr zutrifft. Der Wi-
derruf erfolgt durch Kundmachung in den AVN und ist mit Ablauf des Tages der Veröffentlichung der Kundmachung in den AVN wirksam.
Abgabe von Veterinär-Arzneispezialitäten an Tierhalter § 3. (1) Im Rahmen der Bestimmungen nach § 7 Abs. 2 TAKG und nach § 12 und § 24 Abs. 3 des
Tierärztegesetzes dürfen vom Tierarzt im Rahmen einer Behandlung oder zur Nachbehandlung dem Tier-halter zur oralen Verabreichung an Tiere oder zur äußerlichen Anwendung an Tieren Veterinär-Arzneispezialitäten überlassen werden, die
1. gemäß § 2 hierfür freigegeben wurden und
2. in der Spalte „Abgabe“ der Kundmachung gemäß § 2 Abs. 2 mit „NE“ gekennzeichnet sind.
(2) Ebenso dürfen vom Tierarzt homöopathische Arzneispezialitäten, die zur oralen oder äußerlichen
Verabreichung bestimmt sind, dem Tierhalter überlassen werden.
BGBl. II - Ausgegeben am 19. Juli 2006 - Nr. 266
(3) Der Tierarzt darf den Tierhaltern, die keinem TGD angehören, die in Abs. 1 und 2 genannten
Arzneimittel nur in einer für den Therapieerfolg der jeweiligen Behandlung erforderlichen Menge, maxi-mal jedoch den Monatsbedarf, abgeben. Bei äußerlich anzuwendenden Präparaten zur Parasitenbekämp-fung kann die Abgabemenge für die Dauer eines Behandlungszyklus festgelegt werden, auch wenn der Monatsbedarf überschritten wird.
(4) Der Tierarzt hat den Tierhalter über die erforderlichen Lagerbedingungen der abgegebenen Vete-
rinär-Arzneispezialitäten zu informieren.
Fütterungsarzneimittel-Vormischungen § 4. Fütterungsarzneimittel-Vormischungen dürfen nur dann an Tierhalter abgegeben werden, wenn
die Bestimmungen des § 6 TAKG erfüllt sind.
Abgabe von Veterinär-Arzneispezialitäten im Tiergesundheitsdienst § 5. (1) Im Rahmen der Bestimmungen nach § 7 Abs. 2 TAKG dürfen Veterinär-Arzneispezialitäten
über die Bestimmungen der §§ 3 und 4 hinaus im Rahmen einer Behandlung oder zur Nachbehandlung dem Tierhalter zur oralen Verabreichung an Tiere oder zur äußerlichen Anwendung an Tieren sowie zur Nachbehandlung akut erkrankter Tiere oder Tiergruppen dem TGD-Tierhalter zur subcutanen, intramus-kulären, intranasalen und intramammären Anwendung am Tier überlassen werden, die
1. gemäß § 2 hierfür freigegeben wurden und
2. in der Spalte „Abgabe“ der Kundmachung gemäß § 2 Abs. 2 mit „TGD“ oder „TGD-AB“ ge-
Eine Abgabe von mit „TGD-AB“ gekennzeichneten Veterinär-Arzneispezialitäten ist nur auf Basis be-sonderer veterinärmedizinischer Erfordernisse gestattet und der Einsatz ist durch geeignete objektivierba-re diagnostische Maßnahmen zu rechtfertigen. Die Abgabe hat hinsichtlich Abgabebedingungen, Abga-bemenge und Abgabefristen überdies den Voraussetzungen des § 8 der Tiergesundheitsdienst-Verordnung, BGBl. II Nr. 443/2005 zu entsprechen.
(2) Abweichend von Abs. 1 dürfen einem TGD-Tierhalter als Teilnehmer eines genehmigten Tierge-
sundheitsprogrammes, welches in den AVN kundgemacht wurde, auch andere Veterinär-Arzneispezialitäten zur Anwendung überlassen werden, wenn diese wie folgt im jeweiligen Programm angeführt sind:
a) Name der Veterinär-Arzneispezialitäten,
b) Zulassungsnummer der Veterinär-Arzneispezialitäten,
c) Zulassungsinhaber der Veterinär-Arzneispezialitäten,
e) Ausdrücklicher Vermerk der Zulässigkeit der Abgabe der Veterinär-Arzneispezialitäten an
(3) Zusätzlich zu den Erfordernissen nach Abs. 1 und 2 dürfen die dort genannten Veterinär-
Arzneispezialitäten nur dann dem TGD-Tierhalter überlassen werden, wenn der TGD-Tierhalter die Aus-bildungserfordernisse nach § 5 und Kapitel 5 der Anlage der Tiergesundheitsdienst-Verordnung erfüllt.
(4) Injektoren zum Trockenstellen für Kühe dürfen vom Tierarzt an den TGD-Tierhalter abgegeben
werden. Dies gilt auch für Injektoren zum Trockenstellen, die gemäß Gebrauchsinformation nur zur ein-maligen Anwendung vorgesehen sind. Ebenso dürfen vom Tierarzt homöopathische Arzneispezialitäten dem TGD-Tierhalter überlassen werden.
(5) Der Tierarzt hat sich von den Möglichkeiten der ordnungsgemäßen Lagerung der abgegebenen
Veterinär-Arzneispezialitäten zu überzeugen.
Tierimpfstoffe § 6. (1) Tierimpfstoffe dürfen dem Tierhalter nur überlassen werden, wenn sie hierzu gemäß § 2
freigegeben wurden. Der § 12 Tierseuchengesetz RGBl. 177/1909 bleibt unberührt.
(2) Werden Tierimpfstoffe vom behandelnden TGD-Tierarzt dem TGD-Tierhalter überlassen, darf
dies nur in einer Menge geschehen, die zur Immunisierung der betreffenden Tiere gemäß Gebrauchsin-formation erforderlich ist, maximal jedoch den Monatsbedarf.
Abgabe von Veterinär-Arzneispezialitäten bei Vorliegen eines Therapienotstandes § 7. (1) Veterinär-Arzneispezialitäten, die auf Grund der Bestimmungen von § 1 Abs. 3 und § 4
Abs. 2 TAKG vom Tierarzt angewendet werden, dürfen nur unter Einhaltung der Abgabebestimmungen gemäß Anhang und der folgenden Bedingungen an den Tierhalter abgegeben werden:
1. sie sind gemäß Gebrauchsinformation zur oralen oder äußerlichen Anwendung vorgesehen und
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2. sie enthalten nur pharmakologisch wirksame Stoffe, die im Anhang dieser Verordnung genannt
3. ihre Abgabe an den Tierhalter ist nach Gemeinschaftsrecht nicht verboten.
(2) Die gemäß § 4a Abs. 1 und Abs. 2 TAKG vorgesehenen Aufzeichnungspflichten sind bei Abga-
ben im Sinne des Abs. 1 sofern zutreffend durch folgende Aufzeichnungen zu ergänzen:
1. Auf dem Abgabeschein ist ein Vermerk anzubringen, aus dem hervorgeht, dass diese Veterinär-
Arzneispezialität nicht in Österreich zugelassen ist.
2. Auf dem Abgabeschein ist die Begründung der Anwendung und der Abgabe der Veterinär-
3. Die Wartezeit ist vom abgebenden Tierarzt gemäß § 4 Abs. 5 TAKG festzulegen.
4. Das Datum des Bezugs ist aufzuzeichnen und Nachweise des Bezugs (Kopie der Rechnung,
Lieferschein etc.) sind mindestens fünf Jahre lang aufzubewahren.
5. Wenn die Gebrauchsinformation nicht in deutscher Sprache vorliegt, so ist dem Tierhalter eine
entsprechende deutschsprachige Gebrauchsinformation in schriftlicher Form zu übergeben.
Personenbezogene Bezeichnungen § 8. Bei den in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Verweisungen § 9. Soweit in dieser Verordnung auf andere Bundesgesetze oder –verordnungen oder auf Bestim-
mungen in Vorschriften der Europäischen Gemeinschaft (EG) verwiesen wird, sind diese in ihrer jeweils geltenden Fassung anzuwenden.
Übergangsbestimmungen § 10. Sofern Veterinär-Arzneispezialitäten ab In-Kraft-Treten dieser Verordnung nicht mehr abgege-
ben werden dürfen, obwohl sie gemäß der Verordnung BGBl. II Nr. 149/2004 idF BGBl. II Nr. 282/2004 an den Tierhalter abgegebenen wurden, dürfen diese Veterinär-Arzneispezialitäten noch bis Ende des Monats, welches auf das In-Kraft-Tretens Datum folgt, bzw. bei Arzneimitteln zur Parasitenbekämpfung bis zum Ablauf der Behandlungsperiode, angewendet werden.
In-Kraft-Treten § 11. (1) Diese Verordnung tritt mit dem ersten Tag des auf die Kundmachung folgenden Monats in
(2) Mit dem In-Kraft-Treten dieser Verordnung tritt die Tierarzneimittel-Anwendungsverordnung
2004, BGBl. II Nr. 149/2004 idF BGBl. II Nr. 282/2004 außer Kraft.
Rauch-Kallat Wirkstoffliste
Gemäß den Bestimmungen der §§ 2 bis 7 ist eine Abgabe von Arzneimitteln, die Wirkstoffe der angeführten Wirkstoff-gruppe enthalten, an den Tierhalter unter
Pharmakologisch wirksame Stoffe der Wirk-
stoffgruppen, für die Rückstandshöchstmengen
in den Anhängen I-III der Verordnung (EWG)
Nr. 2377/90 des Rates festgelegt wurden.
Verordnung (EWG) Nr. 2377/90 des Rates sind zu berücksichtigen § 12TierÄG § 24 (3) TierÄG
Stoffe des Anhang I der Verordnung 2377/90
1.1 Chemotherapeutika 1.1.1. Sulfonamide
Ansamycine, die einen Naphthalin-Ring enthal-
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Mittel, die auf das Zentralnervensystem wirken
Mittel, die auf das autonome (vegetative) Nervensystem wirken.
Nicht steroidale entzündungshemmende Mittel
Mittel, die auf den Fortpflanzungsapparat wirken
Stoffe des Anhang II der Verordnung 2377/90
Stoffe, die in homöopathischen Tierarzneimitteln
Stoffe des Anhang III der Verordnung
*) Die Möglichkeit der Einbindung des Tierhalters in die Arzneimittelanwendung bezüglich dieser Wirk-stoffgruppe ist möglich, wenn in der Kundmachung gemäß § 2 die Abgabe der Arzneimittelspezialität mit NE (nicht eingeschränkt) gekennzeichnet ist.
**) A.e. (Abgabe eingeschränkt): Die Möglichkeit der Einbindung des Tierhalters in die Arzneimittelan-wendung bezüglich dieser Wirkstoffgruppen ist in der Kundmachung gemäß § 2 geregelt. Die Entschei-dung erfolgt nach den Vorgaben der Verordnung.
In July of 1968, Pope Paul VI issued a very important letter: "Humanae Vitae"(latin for Human Life). How many Catholics today know, love, live, and teach others it's truths? The New Universal Catechism calls contraception "intrinsically evil"(p.570) Contraception is against life. It goes against the natural design of God for sexuality, changing it into something it was never inten
Irritable Bowel Syndrome: Emergence of New Diagnostic and Treatment Options Associate Professor of Clinical Medicine and Surgery Washington University School of Medicine, St Louis, Missouri ABSTRACT Irritable bowel syndrome (IBS) is a functional gastrointestinal (GI) disorder characterized by alterations in bowel function (diarrhea and/or constipation) and symptoms of abdominal