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„Warum erzählst du nicht einmal deine Geschichte?“, fragte mich vor einiger Zeit mal ein guter Freund, den ich in diesem Moment wohl eher verwundert ansah. „Was sollte an meiner Geschichte schon interessant sein?“, kam mir der Gedanke, doch als Antwort gab ich nur ein nichtssagendes Schulterzucken von mir.
Einige Tage ging mir diese Frage nicht aus dem Kopf, bis ich mich wirklich vor meine Aber ich will mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Isaiah (ich weiß, ein wirklich toller Name), bin schon im älteren Semester. Habe schwarze Haare, eisblaue Augen und meine geringe Körpergröße mache ich durch meine große Klappe wieder wett.
Teil Eins
„Isi! ISI!“, schrie meine Schwester fast schon ins Telefon, dass ich dachte mir platze
gleich das Trommelfell. Geplättet von der Nachtschicht und dem Schlafmangel, fragte ich murrend nach, was sie denn so Wichtiges von mir wolle. Natürlich kam sie nicht sofort auf den Punkt, sondern erzählte erst von Gott und der Welt. Bis … bis sie endlich einen Punkt machte und mir von ihrer tollen Neuigkeit erzählte. Sie hatte einen neuen RP-Chat gefunden und ich müsse mich sofort (!!!!) dort anmelden. Ja, ich gestehe. Ich stehe auf Online-Rollenspiele. Aber nicht, um Figürchen durch die Gegend zu schicken, sondern geschriebene Texte.
Nach einem kleinen Hin und Her meldete ich mich tatsächlich an.
Viele Idioten liefen dort rum, aber auch wirklich gute Player. Einer stach mir direkt ins Auge. Ich war gefangen von seiner Vielfalt und seinem Wortschatz. Also steuerte ich meinen Charakter auf diesen.
Berührungsängste hatte ich noch nie.
Einige Zeit wurde immer wieder regelmäßig gespielt, bis man sich auch außerhalb des Chats verabredete. Erst nur über die Blume oder andere Kommunikationsgeräte. Aber ich wurde neugieriger. Dieser mir unbekannte Typ war mit mir auf einer Wellenlänge, konnte aber dennoch ordentlich Kontra geben.
Ohne es zu merken, musste ich immer wieder an ihn denken, was auch nicht meinem besten Freund verborgen blieb.
Sam, mein bester Freund, wollte den Grund meiner Veränderung wissen. Also traf ich mich mit ihm und erzählte es ihm. Ich bekam erst einen ungläubigen Blick aus fast schwarzen Augen, dann schüttelte sich der braune Lockenkopf grinsend. Sam brauchte nichts sagen. Er wusste mit Blicken und Gesten alles auszudrücken. Ich konnte ihm wirklich alles anvertrauen, schließlich kannte ich den Kleinen schon seit dem Sandkasten.
Sam war damals eines meiner Nachbarskinder. Vier Jahre jünger als ich, doch ziemlich reif für sein Alter. Und er sah verdammt gut aus. Aber zurück zu meiner Geschichte.
Ich hielt den Kontakt zu meiner ominösen Bekanntschaft aufrecht, konnte es kaum erwarten bis eine Nachricht von ihm auf meinem Bildschirm erschien. Dies reichte mir über kurz oder lang aber nicht (ihm auch nicht, wie ich feststellte). Ich wollte mehr erfahren, fast schon alles.
So wurde ein Treffen ausgemacht.
Ich muss nicht erwähnen, dass ich total aufgeregt war, oder? Wobei es schon total peinlich war, wie ich mich verhielt, schließlich war ich längst Mitte zwanzig.
Wir suchten uns ein kleines Café aus. Ich war schon eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit dort und genoss bereits die zweite Tasse Kaffee mit viel Zucker, als mich eine Stimme aus den Gedanken riss.
Verwundert schaute ich auf. Jemand nannte meinen Namen, doch ich konnte die Stimme Also blickte ich die Person an und mich traf der Schlag. Auf einem hochgewachsenen, sportlichen Körper saß ein Kopf, der mich aus den Puschen haute. Grüne Augen trugen einen goldenen Schimmer, der mich faszinierte. Und der Typ hatte einen Mund, der Es sei kurz angemerkt, dass ich längst wusste, dass ich auch auf das eigene Geschlecht Noch immer konnte ich ihn nur anstarren, bis eine erneute Frage meine Gedanken „Japp, setz dich“, bot ich ihm direkt an und zog meine Beine etwas zu mir. Ja, ich machte mich unter dem Tisch gerne mal breit.
Er setzte sich und orderte sich ebenso einen Kaffee. Einige Zeit umlauerten wir uns einfach nur über unsere Tassen hinweg.
Wer als Erstes das Gespräch anfing, wusste ich nicht mehr, doch wir kamen auf einmal gar nicht mehr voneinander los. Redeten über unsere Charaktere, diskutierten über Gott und die Welt nach dem Tod. Kein Thema für mich, ich war Heide. Alles war nur Humbug für mich.
Nach der gefühlten zwölften Tasse Kaffee verabschiedeten wir uns, zumindest in der realen Welt. Denn über den Chat ging es direkt weiter.
Und ich musste mit jemanden sprechen, sofort!!! Ich wählte die Nummer von Sam. Nach dem dritten Freizeichen meldete sich dann auch „Was ist los? Du rufst doch sonst nie an?“ „Kai, du Blödmann. Mit wem dachtest du denn?“ „Oh? Erzähl! Wie ist er so?! Sieht er heiß aus?“ Ich war fast dazu verleitet „Ja“ zu sagen, konnte mich aber gerade so aus der Schlinge ziehen. Und ich erzählte ihm alles. Wirklich alles.
„Isi? Du bist verliebt!“, sprachs lachend am anderen Ende.
Vor Schreck fiel mir beinahe der Hörer aus der Hand. Was hatte der Blödkopp gerade gesagt? Um nochmal sicher zu sein, fragte ich nochmal nach.
„Du bist verliebt. Du hast seit Jahren nicht mehr so von einem Typen oder einer Frau „Wenn das mal so einfach wäre“, kam nur die gedankliche Antwort. Ich verabschiedete mich knapp und war mit meinen Gedanken alleine.
War ich wirklich in Kai verliebt? Natürlich, er geisterte schon längere Zeit in meinen Gedanken herum. Jetzt sogar noch mehr, wie ich ihn live und in Farbe gesehen hatte.
Ich unterdrückte die aufkeimenden Gefühle im Keim. Provozierte einen Streit und zeigte ihm ein Ich, das er noch nicht von mir kannte. Kalt, Herzlos. Kurz um, ich war zu einem Arschloch mutiert und gefiel mir in der Rolle. Auch wenn mein Herz vor Sehnsucht zerging. Es wollte immer wieder zu Kai. Wollte seine Stimme hören und auch geliebt werden.
Um diesen zu entgehen, nutzte ich meine freien Wochenenden um Party zu machen.und Es war im August, als mein Herz plötzlich die Führung übernahm. Wollte nicht länger zurückstecken. Also schrieb ich ihm in einer Nacht- und Nebelaktion, wie es um meine Gefühle stand.
Und ich schwöre! Ich hatte noch nie so gelitten, wie in diesem Moment. Tagelang gab es keine Antwort, bis eine Nachricht plötzlich auftauchte. Er wollte sich mit mir treffen.
Wieder war das Café unser Treffpunkt und wieder war ich zu früh.
Doch er dieses Mal auch. Seine Augen schimmerten unergründlich, als er mich sah. Mein Herz machte einen Satz. Er sah so verdammt gut aus in seiner Jeans und dem engen T- Shirt. Jetzt sah man wirklich, dass er Sport trieb.
Da ich nicht wusste, was auf mich zukam, setzte ich mich zu ihm und bestellte einen Kaffee. Schweigen herrschte zwischen uns. Ich, das Großmaul, bekam keinen Ton heraus.
Ich wusste im ersten Moment nichts zu sagen. War zu perplex. Glaubte der Kerl etwas ich lief durch die Straße und sagte jedem das ich ihn lieben würde?! „Ich mache mit so etwas keine Scherze und das weißt du auch“, fauchte ich ihn leise an.
„Beruhige dich, Cian, (Ich hasse es, wenn man mich so nennt!) ich wollte dir nicht zu Nahe treten. Aber es ist schon etwas seltsam, sich in jemanden zu verlieben, den man erst einmal gesehen hat. Gerade du, der nicht an die Liebe auf den ersten Blick glaubt.“ Jetzt war es mit meiner Geduld zu Ende. Ich knallte die Kaffeetasse förmlich auf den „Du hast recht, Kai. Es ist verdammt seltsam.“ Mit diesen Worten ließ ich ihn einfach Ich wollte es zumindest, doch an der Tür wurde ich herumgerissen und spürte warme Lippen auf meinen Lippen. Lippen, die nach schwarzem Kaffee und leicht nach Tabak schmeckten. Die so unendlich süchtigmachend waren. Ich erwiderte den Kuss, den ich nach einer gefühlten Ewigkeit„Was soll das?“, fauchte ich erneut. Bekam ich eine Antwort? Nein. Stattdessen zog mich Kai näher an sich heran und drückte mir erneut einen der süchtigmachenden Küsse auf, welchen ich nur zu gerne erwiderte.
Das Leben konnte in diesem Moment nicht schöner sein. Wirklich nicht.
Eine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, ebenso wie zwei warme Arme die mich Ich sehe auf den Bildschirm und lächele glücklich. „Eine Geschichte über die Liebe auf den ersten Blick und einer Liebe, die jedem Sturm stand hielt.“ Ein sanfter Kuss trifft meine Kopfhaut, denn meine Haare habe ich vor einem Jahr gänzlich verloren. Zärtlich umfasse ich seine rechte Hand und hauche einen Kuss auf den Ring an seinem Ringfinger.
Ja, ich bin noch immer mit Kai zusammen und seit einem Jahr verheiratet. Es gibt noch

Source: http://www.nickstories.de/stories/cialis/pdf/Kai_und_ich-01.pdf

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