Seit rund 100 Millionen Jahren bestäuben Bienen die verschiedensten Blütenpflanzen
und produzieren nebenbei wertvollen Ho-nig. Doch jetzt scheint die natürliche Süße
fi elen drastisch von über 7000 Tonnen auf heute rund
so bedroht wie nie zuvor: Bienensterben in
1000 Tonnen jährlich. Im vergangenen Jahr ordnete
den USA, Antibiotikarückstände im Honig
die EU einen bis heute geltenden Importstopp für
sowie genetisch manipulierte Pflanzen zer-
brasilianischen Honig wegen mangelnder Rück-
stören die Qualität des Naturprodukts.
standskontrollen an. „Gegenwärtig ist die Antibioti-kabelastung des Honigs das größte Problem für den Welt-Honighandel. Obwohl der Einsatz von Antibio-tika zur Bekämpfung von Bienenseuchen in der
Weltweit sind die Schweizer die größten Honig- Schweiz verboten ist, enthalten 6 bis 9 Prozent des
schlecker. Im Schnitt verzehren sie Rund 1,5
Schweizer Honigs Antibiotikarückstände“, schreibt
Kilogramm pro Kopf und Jahr. In Deutschland liegt
das Zentrum für Bienenforschung in Genf.
der Verbrauch pro Person bei etwa einem Kilogramm Honig jährlich. Doch das meiste davon, etwa 80
Doch wie kommen Antibiotika wie Tetracyclin oder
Prozent, kaufen unsere Firmen im Ausland ein –
Nitrofurane in den Honig? Wie alle Lebewesen,
zum Leidwesen der heimischen Imker. Pro Jahr
können auch Bienen erkranken. Imker fürchten
importiert Deutschland etwa 85.000 bis 100.000
besonders Krankheiten wie Faulbrut oder den Befall
Tonnen Honig aus aller Herren Länder. Hauptexport-
mit Milben und Wachsmotten. Dazu ist in manchen
länder sind Argentinien, Mexiko, Brasilien, Uruguay, Ländern der Einsatz von chemischen Keulen erlaubt. Chile, Rumänien und neuerdings sogar Indien. Auch
Sie werden in der EU zwar hergestellt, dürfen aber in
die deutsche Bioindustrie kauft Honig in großen
Europa nicht angewendet werden. So sind Nitrofu-
Mengen aus Übersee, vorwiegend aus Lateinamerika rane seit 1995 in der EU generell verboten, weil sie und Asien.
als Krebs erregend und Erbgut schädigend gelten. In Südamerika sind sie jedoch weiterhin erlaubt. Wei-tere Kontaminationsquellen sind Wiesen, Felder und
Obstplantagen, die mit Pfl anzenschutzmitteln behan-
Als im Jahr 2000 Schweizer Untersuchungsämter
delt wurden. Selbst Biohonige können mit dem Anti-
das Antibiotikum Streptomycin in Honig aus Mexiko biotikum Streptomycin in unerlaubter Höhe belastet fanden, nahmen sie die Importe genauer unter die
sein, wenn die Bienen an einer konventionellen, mit
Lupe. Ergebnis: In 10 von 36 Proben von Importho-
Streptomycin behandelten Obstplantage genascht
nig waren Spuren des im Honig verbotenen Strep-
haben. Auch bedenkliche Abbauprodukte (Sulfani-
tomycin nachweisbar. Und weil chinesischer Honig
lamide) des Herbizids Asulam, das zur Bekämpfung
im Jahr 2002 stark mit verbotenen Antibiotika wie
von Sauerampfer eingesetzt wird, können sich am
dem krebserregenden Chloramphenicol belastet war,
Ende im Honig wiederfi nden. Bioimker dürfen ihre
verhängte die Europäische Union ein bis 2004 an-
Bienenstöcke zur Honiggewinnung oder Bestäubung
dauerndes Einfuhrverbot. Die chinesischen Importe
zwar nicht gezielt in konventionelle Intensiv-Obst-
dere Erklärung: „Durch die intensive Landwirtschaft herrscht in einer weitgehend ausgeräumten Feldfl ur Mangel an Nektar und vor allem an Blütenpollen für die Insekten.“ Dadurch würden sie geschwächt und anfälliger für Krankheiten. Das Nahrungsangebot für Honigbienen und andere Insekten habe sich vor al-lem dadurch verschlechtert, dass es kaum noch blü-hende Wiesen gebe. Die Bauern setzten zunehmend Silage statt Heu ein und mähten die Wiesen meist vor der Blüte, klagt Friedmann. In den Feldkulturen fänden die Bienen durch die chemische Unkrautbe-kämpfung ebenfalls keine Nahrungsquellen mehr.
Honig ist ein leckeres natürliches Süßungsmittel. Doch
weltweit haben Imker große Probleme, noch ein natur-
Bienenhonig ist folglich allzu häufi g kein reines Na-
turprodukt mehr, auch wenn es auf der Verpackung steht. Es kommt auf den Imker an, wie er seine Bienenvölker behandelt und wo er seine Tiere wei-
kulturen setzen. Aber Honigbienen können mehrere
den lässt. Das gilt auch für Biohonig (siehe Kasten).
Kilometer weit fl iegen und ein Bienenvolk beweidet
Es gibt viele deutsche Imker, die nicht Mitglied in
eine Fläche von bis zu 160 Quadratkilometern.
einem Bioverband sind und trotzdem Honig auf öko-logische Weise herstellen. Damit sich etwas in der Behandlung der Bienenvölker und der Herstellung
von Honig ändert, sind auch die Verbraucher gefragt.
Ein weiteres Problem bei Honig ist die Kontami-
Ein regional erzeugter Honig, direkt vom Imker ist
nation mit Pollen von gentechnisch veränderten
in jedem Fall einem Honig aus dem Supermarkt
Pfl anzen. Die fl eißigen Insekten können nicht
vorzuziehen. Er hat auch eine bessere Ökobilanz
unterscheiden, ob eine Blüte genetisch manipuliert
als importierter Biohonig, der bereits Tausende von
ist oder nicht. Deshalb setzen sich Imker besonders
Transportkilometern auf dem Buckel hat und über-
vehement gegen den Einsatz der Gentechnik in der
dies zur Haltbarkeit hoch erhitzt sein kann.
Landwirtschaft ein. Sie befürchten, dass sich ihr
Honig nicht mehr verkaufen lässt, wenn sich Gen-pollen nachweisen lassen. In Kanada beispielsweise, wo schon seit einigen Jahren großfl ächig Gen-Raps
angebaut wird, sind Honige bereits mit Pollen der Gen-Rapsblüten kontaminiert. Richtig gefährlich
Bioimkern sind synthetische Chemikalien zur Be-
für die Insekten ist Gen-Mais: Bienenvölker, die
kämpfung von Bienenkrankheiten verboten. Sie
im Freilandversuch mit gentechnisch veränderten
dürfen auch keine Wirkstoffe wie Benzaldehyde
Bt-Pollen gefüttert wurden, zeigten teilweise eine
einsetzen, um die Bienen bei der Honigernte zu
beruhigen. Bienenstöcke für Biohonig dürfen nicht gezielt in konventionelle Intensiv-Obstkultu-
Ob der in Nordamerika angebaute genetisch manipu-
ren gesetzt werden. Für die Bienenstöcke selbst
lierte Mais oder Raps für das in diesem Jahr aufge-
dürfen Bioimker nur natürliche Materialien wie
tretene massenhafte Sterben ganzer Bienenvölker
Holz, Stroh oder Lehm verwenden. Bei konven-
in den USA verantwortlich ist, kann noch niemand
tionellen Imkern gibt es keine Einschränkungen.
sagen. Forscher der Pennsylvania State University
Die deutschen Bio-Anbauverbände schreiben
vermuten einen Virus als Ursache. Doch auch Pes-
zudem vor, dass Biohonig nicht über 40 Grad
tizide und andere Umweltgifte könnten dabei nach
Celsius erhitzt werden darf, um die natürlichen
Meinung der Wissenschaftler eine Rolle spielen.
Honigwirkstoffe zu erhalten. Eine ähnliche Regel
Auch in Deutschland kam es in den vergangenen
gilt für den Honig des Deutschen Imkerbunds.
Jahren zu einem Massensterben der Bienen in den
Die EU-Öko-Verordnung gibt dagegen keine
Wintermonaten – zuletzt 2006. Als Hauptursache
Temperaturbegrenzung vor. Importhonig kann
sehen Fachleute einen starken Befall mit der Varoa-
deshalb teilweise unreif geerntet und hoch er-
milbe, ein Parasit, der Larven und erwachsene Bie-
hitzt sein, um den Wassergehalt zu senken, eine
nen gleichermaßen schädigt. Demeter-Imker Günter
Honiggärung zu verhindern oder um den Honig
Friedmann hat für das Bienensterben noch eine an-
Klaas Akkerman ~ TU Delft ~ 1502182Joop Kok ~ VU ~ 2521706Maurits van Putten ~ VU ~ 2521450Charlotte van Schoonhoven ~ VU ~ 1963511De opdracht om een erfgoedmanifest te schrijven huidige opvattingen aantonen en anderzijds het debat over een Vinex-wijk lijkt in eerste instantie onmogelijk. over erfgoed en architectuur van een nieuw perspectief Echter, als de architectuur van de Vinex-wijk zich
Fachinformation Bezeichnung des Arzneimittels 2. Qualitative quantitative Zusammensetzung Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. Darreichungsform Sprühlösung zur Lokalanästhesie, Pumpspray 4. Klinische 4.1 Anwendungsgebiete - Oberflächliche Betäubung und Desinfektion der Mundschleimhaut vor einer - Oberflächliche Betäu